Berlin Studienfahrt 2022

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Berlin Reichstag 202241 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums nahmen an der Studienfahrt mit den Schwerpunkten Politik, Geschichte und Ethik teil. Jürgen Kreisel, Organisator der Fahrt und weitere drei Kollegen/innen (Michael Kinz, Simone Pfanzer und Thomas Gleißner) sorgten auch dank einer sehr aufgeschlossenen und interessierten Gruppe für eine gelungene Fahrt, die den Schülerinnen und Schülern sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

 


Am Montag, den 16.05.22 sind wir gegen 14 Uhr im Generator Hotel in Berlin angekommen. Bevor wir zu unserem ersten Programmpunkt kamen, konnten wir auspacken und uns das Hotel ansehen.Pünktlich um 15:45 Uhr war dann Abfahrt zur „Topografie des Terrors". 
Auf dem Gelände der „Topographie des Terrors" befanden sich 1933 bis 1945 die wichtigsten Instanzen der Nationalsozialisten, wie zum Beispiel das geheime Staatspolizeiamt (Gestapo), der Sicherheitsdienst der SS (SD) und das Reichssicherheitshauptamt. Dieser Ort wird heute für die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Regimes verwendet. 
Die Ausstellung fanden wir zum Auftakt sehr gut, da sie uns einen umfassenden Überblick gegeben hat über die unterschiedlichen Instanzen der Nazis und ihr Vorgehen. Besonders klar und ins Bewusstsein gerufen wurde uns durch diese Ausstellung, dass nicht nur die Juden von den Nazis in Konzentrationslager verschleppt wurden, sondern auch politisch Andersdenkende, Behinderte und Homosexuelle. Außerdem haben wir neu gelernt, dass unterschiedliche Gefangene in den Konzentrationslagern verschieden farbige Dreiecke hatten, anhand derer die Nazis erkennen konnten, wieso diese in den KZs sind.   

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Anschließend an die Führung durften wir uns selbstständig auf dem Gelände bewegen und die Ausstellung weiter erkunden, sofern wir das wollten. Diese Chance haben wir genutzt und nicht bereut, da sie den Inhalt mental nochmal verfestigt und vertieft hat, indem man sich eigenständig nach Dingen erkundet hat, die während der Führung angeschnitten wurden und für die man sich persönlich interessiert hat.

Ab diesem Punkt hat sich die Gruppe getrennt und wir durften den Abend in beliebigen Gruppen weiter gestalten, wie wir es wollten.  So sind wir in unserer kleinen Gruppe durch die Stadt geschlendert und haben uns schließlich entschieden, gemeinsam bei einem Mexikaner zu Abend zu essen. 
Nachdem wir uns dann in unserem nahegelegenen Hostel frisch gemacht haben, trafen wir uns mit der ganzen Gruppe, um den Abend zusammen zu genießen.  Insgesamt war der erste Tag ein anstrengender, da wir noch etwas geschafft vom frühen Aufstehen und vom Bus fahren waren, jedoch zugleich ein sehr schöner und interessanter. 
Der erste Tag hat uns viel Vorfreude auf die kommende Woche bereitet!

Cora-Nike Werner, Mira Gilbert, Anna-Lena Stark

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bernauerDer zweite Tag begann mit einer ausgiebigen Stadtrundfahrt mit einer örtlichen Reiseführerin. Abschluss war an der Bernauer Straße (Gedenkstätte Berliner Mauer), wo den Opfern des Mauerbaus gedacht wird und die original Maueranlagen besichtigt werden konnten.

Nach einem gemeinsamen Imbiss wurde die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendler Block des Verteidungsministeriums besichtigt. Anschließend ging es zur Gedenkstätte „Haus der Wannseekonferenz“.

Der Abend war dann zur freien Verfügung.

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Am Morgen des 18.05. stand den Schülern der Vormittag zur freien Verfügung. In Kleingruppen haben sich nun also die Schüler auf den Weg gemacht und die Hauptstadt erkundet. Während einige in der Nähe des Hotels die neue Synagoge und den Alexanderplatz angeschaut haben, besichtigten andere den Berliner Dom und das Brandenburger Tor.

kulturbarauereiUm 12:15 Uhr war jedoch Treffpunkt und Abfahrt zur Kulturbrauerei Berlin. Dort nahmen wir an einer Führung teil, in der uns der Alltag in der DDR gezeigt wurde. In einem sehr lockeren Stil führte uns ein älterer Mann durch das Museum und zeigte oftmals bildlich wie die Gesellschaft und der Alltag in der DDR geprägt waren. Neben einem originalen Trabant, Kleidungen der FDJ und Körben mit Lebensmitteln, die es in der DDR damals nicht gab, wurde auch nochmal ein Zeitraffer des zweiten Weltkriegs und der Teilung Deutschlands zusammengefasst. Durch den lockeren Stil war die Führung nicht trocken und leicht verständlich. Nach der Führung verbrachten wir vor Ort unsere Mittagspause und einige Schüler verliebten sich in einen Gemüsekebap vor Ort, von dem einige sagten, dass es der beste Döner der Welt ist.

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hohenschoenhausen01Frisch gestärkt trafen wir uns um 15:45 Uhr zur Abfahrt Richtung Hohenschönhausen. Dort nahmen wir an einer Führung im ehemaligen Stasigefängnis teil. Im Gefängnis Hohenschönhausen wurden nach dem zweiten Weltkrieg sogenannte „Staatsfeinde“, also Menschen, die sich gegen das DDR-Regime gestellt hatten, festgehalten und gefoltert. Was vorher als trockene Führung zu erwarten war, wurde schnell zum Highlight der Studienfahrt. Der Führer unserer Gruppe war niemand geringeres als Karl-Heinz Richter. Ein ehemaliger Gefangener, der eine der größten Fluchtpläne der DDR-Geschichte leitete und dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist. Er verhalf 17 Menschen zur Flucht nach Westberlin und wurde bei seiner eigenen Flucht geschnappt. Im Gefängnis wurde Herr Richter festgehalten und gefoltert. Während der Führung schauten wir uns nicht nur die Zellen an, die gerade einmal so groß waren, dass man sich darin bewegen konnte, sondern auch eine Gummizelle, in der völlige Dunkelheit herrschte. Jede Zelle war lediglich mit einem Kübel und einer Holzpritsche ausgestattet. Doch was diese Führung zu so einem Highlight machte, war nicht das Ambiente des Gefängnisses, sondern die emotionale Geschichte von Herrn Richter. Ein Mann, der mit 17 Jahren alles verlor, gefoltert wurde und dem trotzdem nie die Hoffnung genommen wurde. Eine Geschichte, die manchen Schülern ganz nahe ging. Mit einer etwas trüben Stimmung und überwältigten Eindrücken traten wir den Weg ins Hotel an.

hohenschoenhausen02 Im Hotel angekommen dauerte es jedoch nicht lange und die Motivation und die Vorfreude auf das anstehende Europa-League-Finale zwischen Eintracht Frankfurt und Glasgow Rangers stieg. Das gemeinsame Schauen des Finals stand ganz oben auf unserer Planungsliste, was den Frankfurt Fans unter uns geschuldet war. Unsere Erwartungen wurden aber voll und ganz erfüllt. Trotz Rückstand der Frankfurter kämpfte sich die Eintracht wieder zurück ins Spiel. Nach einem harten Kampf und einem feuchtfröhlichen Abend sicherte sich Eintracht Frankfurt den verdienten Sieg und damit den Titel. Der Sieg wurde natürlich ausgiebig gefeiert, doch trotz der Titelfeier waren alle Schüler am nächsten Tag wieder fit und auf den Beinen. 

Phillip Minier und Jan Lüders


Der Vormittag des Donnerstags, stand den Schülern zur freien Verfügung. In Kleingruppen haben sich nun also die Schüler auf den Weg gemacht und Berlin erkundet. Dabei waren günstige S- und U-Bahnen und E-Scooter beliebte Fortbewegungsmittel. Manche haben die Hackeschen Höfe erkundigt und das Rote Rathaus, das neue Schloss und den Berliner Dom besichtigt, während andere im KaDeWe shoppen waren.

bundestag01Um 14:30 Uhr trafen alle am deutschen Dom zusammen. Dort haben wir uns in kleinen Gruppen mit Aufgaben zur deutschen Demokratie beschäftigt und die Ergebnisse in einer kleinen Plenarsitzung zusammengetragen.

Anschließend gab es einen kurzen Einblick in die Ausstellung “Wege-Irrwege-Umwege” in den oberen Stockwerken des deutschen Doms.

Nach einer Pause besuchten wir das Holocaust Mahnmal und machten ein Gruppenfoto am Brandenburger Tor.

Von dort machten wir uns auf den kurzen Weg zum deutschen Bundestag, wo wir nach einer Sicherheitskontrolle als Besucher an einer Plenarsitzung zum Sanktionsdurchsetzungsgesetz von 20 bis 21 Uhr teilnahmen. Im Anschluss gab es ein Treffen mit der Bundestagsabgeordneten und Oppositionsangehörigen Patricia Lips aus dem Dieburger Wahlkreis. Trotz der späten Zeit beantwortete sie in etwa eine Stunde lang die Fragen der interessierten Schüler.

bundestag02Als Abschluss waren wir gemeinsam in der Kuppel des Bundestages, wo noch ein weiteres Gruppenfoto entstanden ist.

Nachdem alle den nächtlichen Blick auf Berlin genossen haben, ging es gruppenweise wieder nach unten. Noch spät abends haben sich alle wieder zusammengefunden, um in den Geburtstag gleich zweier Mitreisenden reinzufeiern.

Noemi Pinto Ferreira, Lea-Nadine Schieck, Leonhard Wegers und Jan Fiedler

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